US-Sparkurs | 01.02.2012 |
TAM-NEWS
(Bildquelle: Pixelio/Thommy Weiss, Rolf Handke, Ich und du)
US-Sparkurs
Unpopulär und doch dringend notwendig: Auch die erste Nation dieser Erde, die Vereinigten Staaten müssen sparen. Vorbei sind die Zeiten der unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten. Allerorts muss der Gürtel enger geschnallt werden - so auch beim Nationalstolz der USA: Den Streitkräften. Nach Angaben der Weltbank verschlingt die Landesverteidigung in den USA 4,7 % des Bruttoinlandproduktes. Damit liegt der Staat an der Spitze des internationalen Rankings. Nicht weniger als 487 Milliarden US-Dollar sollen nun bis 2022 in der stärksten Armee dieser Erde gestrichen werden. Tausende Soldaten werden ausgemustert, Panzer als Ersatzteillager verwendet und Kriegsschiffe in den Werften des Landes zu Altmetall verarbeitet, darunter auch 6 Kreuzer vorzeitig. Verteidigungsminister Leon Panetta kritisiert zwar die Pläne (damit werde das Militär auf den Stand von vor dem 2. Weltkrieg zurückgeworfen), macht jedoch ernst mit den Sparvorgaben seines Chefs, US-Präsident Barack Obama. Im Pentagon rauchen derzeit die Köpfe!
Diese Entscheidung könnte allerdings dem vormaligen "Präsidenten des guten Willens" die Möglichkeit auf eine weitere Amtsperiode kosten. Schliesslich sind die US-Army, die US-Navy und die US-Air Force das moralische Gewissen der US-Amerikaner. Immer wenn es innenpolitisch rund ging, spielten die Streitkräfte Sheriff und schon war das Selbstbewusstsein der Nation wieder aufgebaut, die Krise war plötzlich verschwunden! Nein - lassen Sie uns "verschoben" sagen. Denn Probleme lösen sich nicht von selbst. Vor allem die Republikaner sind begeisterte Verfechter dieser Cowboy-Politik. So wurden etwa die Militärausgaben nach dem Angriff
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auf das World Trade Center im Jahre 2001 durch den Republikaner George W. Bush um 50 % angehoben. Die Kampfeinsätze im Irak und Afghanistan sind ebenfalls unter republikanischer Führung initiiert worden. Durch die jahrelange Verschiebetaktik wurden anfangs vielleicht noch kleine Probleme nie behandelt und wuchsen im Untergrund. Das komplette Renten- und die staatliche Krankenversorgung etwa. Die Demokraten versuchten Lösungen zu finden, scheiterten aber zumeist am Widerstand der Opposition im Senat und Kongress. Jetzt will Obama die Heilige Kuh schlachten - so kurz vor den Präsidentschaftswahlen im November. Damit ist wohl auch DAS Wahlkampfthema schlechthin geboren: Wieviel ist den USA die Sicherheit wert! In Washington ist man sehr um Schadensbegrenzung bemüht. So wird betont, dass die Streitkräfte die weitaus kampffähigsten der Welt bleiben werden. Die Schlagkraft ist nach wie vor höher als vor den Terroranschlägen von 9-11. Denn genau hier liegt die tiefgründigste Angst von Herrn und Frau Smith aus Savannah Town/South Carolina begraben: Die Nation wird verwundbar! Panetta bezeichnet es als "Einladung an Feinde zum Angriff"!
Die GIs müssen nach den Plänen der derzeitigen Regierung im Jahr 2013 mit nurmehr rund 525 Milliarden Dollar das Auslangen finden. Dies ist erstmals seit 2001 weniger als noch im Vorjahr. 88 Milliarden bleiben für Kampfeinsätze wie jenen in Afghanistan. Dies sind um rund 33 Milliarden weniger als im laufenden Jahr. Grossangelegte und lang anhaltende Stabilisierungsoperationen wird es künftig nicht mehr geben. (weiterlesen)
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